Ringwallspeicher / Norwegen

 

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In der Speicherdiskussion zum Ausgleich für volatil gewonnene erneuerbare elektrische Energie werden häufig die enormen Speichervorräte Norwegens und Schwedens als Möglichkeit des Ausgleichs zwischen Produktion und Nachfrage aufgeführt.
Ein Blick auf die Landkarte offenbart diese phantastischen Möglichkeiten Norwegens. Dort befinden sich zahlreiche, mächtige, häufig langgestreckte Seen in tief eingeschnittenen Tälern mit großen Höhenunterschieden der Wasseroberflächen in oft wenigen Kilometern Entfernung .
Diese Seen verfügen über natürliche Zuläufe und werden als Speicherwasserkraftwerke für die Stromversorgung Norwegens genutzt. Für Norwegen reicht der natürliche Zufluss zu den oben liegenden Seen aus, um den eigenen Strombedarf weitgehend vollständig und bedarfsgerecht aus Wasserkraft zu decken.

Sicher könnte es für Norwegen ein interessantes Geschäftsmodell sein, die bisher als Speicherwassersysteme genutzten Seen und weitere, bisher nicht energetisch genutzte Wasserressourcen, in einer Größenordnung auf Pumpspeicherbetrieb umzurüsten, dass damit der Ausgleich volatiler regenerativer Stromquellen aus den Anrainerstaaten der Nordsee erfolgen könnte, die nicht über diese Möglichkeiten verfügen.

Der betroffene Strom müsste dazu bei Überschussproduktion aus den Erzeugungsgebieten zu den Pumpspeicherkraftwerken nach Norwegen übertragen werden und zeitversetzt, bei zu geringer volatiler Produktion von den Pumpspeicherkraftwerken in die Verbrauchszentren.

Gegenüber den skizzierten Ringwallspeichersystemen, die erzeugungs- oder verbrauchsnah oder auf der Strecke zwischen Erzeugung und Verbrauch errichtet werden könnten, ergeben sich bei der Norwegenvariante zwei zusätzliche lange Übertragungswege, die auch Wirkungsgradverluste hervorrufen würden. Diese ließen sich durch die Errichtung zusätzlicher volatiler Wind- und Solarenergieanlagen ausgleichen.
Nimmt man beispielsweise für die Hin- und Rückübertragung von Deutschland nach Norwegen einen Übertragungswirkungsgrad von 90% und einen Pumpspeicherwirkungsgrad von 80% an, dann ergäbe sich für den Gesamtprozess der Speicherung in Norwegen ein Wirkungsgrad von 90% • 80% • 90% = 65%. Das bedeutet, Energiebeträge, die über das Speichersystem verbraucht werden, müssten vorher in ca. 1,55-facher Höhe produziert worden sein, gegenüber 1,25-facher Höhe bei Ringwallspeichern, die ohne große Umwege erreichbar wären.

Viele, z.B. 30 dezentral über Deutschland verteilte Ringwallspeicher, mit der im Beispiel skizzierten Größe, hätten eine verlustärmere, robustere und deutlich weniger von äußerem Wohlwollen abhängige Stromversorgung zur Folge.
Bei geschickter Ausführung könnte man sich zudem etwas von dem Flair der attraktiven norwegischen Seenlandschaft ins eigene Land holen.
Die Ringwallspeichervariante wäre damit zudem ein Modell, für Länder, die nicht in geografischer Nähe zu großen Speicherwasservorkommen, wie in Norwegen, liegen.

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